Eruption des Eyjafjallajökull
Sehen & Erleben

Insel der Vulkane

Island verdankt seine Existenz dem Vulkanismus. Eigentlich ist Island ein riesiger Vulkan. Alles auf Island ist vulkanisch. Die Insel liegt über einem gigantischen Hotspot, mitten auf der Nahtstelle zweier Kontinentalplatten. Das macht Island zum vulkanisch aktivsten Land der Erde.
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WissenswertesIsland - Insel der Vulkane
Vulkanismus aktuell
An den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 kann sich die Welt noch gut erinnern. Aber die darauf folgende Ruhe war trügerisch. Ein gigantischer Erdrutsch in der Caldera der Askja am 22. Juli 2014, bei dem mehr als 50 Millionen Kubikmeter Gestein in den Kratersee Öskjuvatn stürzten und bis zu 50 Meter hohe Wellen verursachten, zeigen, dass Island keineswegs zur Ruhe gekommen ist. Am 31. August 2014 öffnete sich eine Eruptionsspalte im Holuhraun Lavafeld beim Vulkan Bardarbunga. Damit begann eine neue spektakuläre Eruption, die riesige Mengen an Schwefeldioxid und Lava freisetzte. Da es sich nicht um eine explosive subglaziale Eruption handelte, gab es glücklicherweise keine Aschewolke. Weitere Vulkane gelten auf Island allerdings als „überfällig“, wie zum Beispiel die Katla unter dem Gletscher Mýrdalsjökull oder auch die Hekla.
Surtsey: die Geburt einer Insel
Auch die Westmännerinseln vor der Südküste Islands sind wie das ganze Land vulkanischen Ursprungs. Hier konnte man seit dem 14. November des Jahres 1963 live die Geburt einer neuen Insel beobachten. Fischer sahen Rauch über dem offenen Meer und konnten eine starken Geruch nach Schwefelwasserstoff feststellen. Kurz danach durchbrach eine unterseeische Eruption die Wasseroberfläche und ein neuer Schildvulkan begann zu entstehen. Eine bis in das Jahr 1967 andauernden Eruptionsserie schuf eine neue Insel, die eine Fläche von rund 1,4 km2 und eine Höhe von 174 Metern hat und heute den südlichsten Punkt Islands markiert. Den Namen „Surtsey“ bekam die Insel nach dem Feuerriesen Surtr aus der nordischen Mythologie. Die Insel darf nur von wenigen Wissenschaftlern betreten werden, die die Kolonisierung von Neuland durch Tiere und Pflanzen erforschen und dokumentieren. Surtsey ist seit 1965 Naturschutzgebiet und gehört seit 2008 zum UNESCO-Welterbe.
Vulkanismus: Die Entstehung Island
"Nun aber sei sich wieder der Bildung Islands zugewendet, das dort auf dem Atlantischen Rücken aufge baut wurde, wo er seine Richtung ändert und die Drift nicht im rechten Winkel zur zentralen Achse des submarinen Rückens erfo lgt. Es istkeine abwegige Vermutung, gerade hierin die Erklärung für Islands Existenz zu sehen, dass es über einem "hot spot",
einer Aufschmelzungszone im Erdmantel, liegt und der Vulkanismus
daher besonders stark ist.- Verfolgt man die Entstehung
Islands 20 Mio. Jahre zurück, dann hatte der Atlantik
sich bereits geöffnet und Gränland und Europa entfernten
sich schon seit 30--40 Mio. Jahren voneinander. Damals
war der Vulkanismus an der Stelle des Atlantischen Rückens,
an der heute lsland liegt, so stark und anhaltend, dass
die Eruptionen dort weiterhin Land aufbauten, lange nachdem
die Lavaströme in Grönland und Europa versiegt waren.
In Island aber flossen Lavaströme weiter, einer über den
anderen, gleichzeitig wird die Insel fortwährend auseinandergedriftet
und neue Lithospäre entsteht. So wächst die
Insel ständig durch "Rifting" und weil jüngere Lavaschichten
die vorhandenen überlagern." Bardason
Gewaltige Kräfte sind am Werke
"Jeder dieser "Zentralvulkane" konnte
300.000 bis zu mehr als 1 Mio. Jahre lang aktiv sein. Diese
Spalten waren anfänglich direkt über dem Rücken aktiv, sind
dann aber langsam aus der aktiven Zone in die verschiedenen
Richtungen verdriftet und schliesslich erloschen, als
Magma nicht länger zu ihnen aufsteigen und sie speisen
konnte. Dann folgten ihnen neue Spalten auf der Riftzone,
die solange aktiv waren, wie sie in Verbindung mit dem Magmallerd
blieben. Altersuntersuchungen der Basaltgebiete
stützen die Berechtigung dieser Vorstellung von der Entstehung
Islands, denn die ältesten Basaltlagen liegen dem
Meeresspiegel am nächsten und am weitesten entfernt von
dem heute aktiven Vulkangürtel, der sog. axialen Riftzone
Islands. Das älteste Gestein in den Basaltlagen der Ostfjorde
ist auf rund 13 Mio. Jahre datiert worden." Bardason
Vulkanausbrüche auf Island
Vulkaniausbrüche finden in Island durchschnittlich etwa alle
5 Jahre statt . Hunderte von Eruptivspalten von Zentralvulkanen in etwa
30 abgegrenzten Vulkansystemen kann man zählen. Hinzu kommen Die vulkanisch aktiven Zonen der Landmasse Islands, nehmen über 25% der Fläche ein.

Vulkanausbrüche im 20. Jahrhundert:(Auswahl)

1902-1903 nördlich der Grimsvötn mäßig stark
1910 Im westlichen Vatnajökull mäßig stark
1918 Katla Ascheneruption und enormer Gletscherlauf
1921 Askja gering Bátshraun
1922 Grimsvötn mäßig stark Gletscherlauf in Skeiðará
1922 Askja gering Mývetningahraun
1923 Askja gering Kvfslahraun und Suður-
botnahraun
1924- 1929 Askja mäßig stark
1926 Askja gering Insel im Öskjuvatn
1934 In den Grimsvötn mäßig stark
1938 nördlich Grimsvötn mäßig stark
1947- 1948 Hekla stark
1959 Kverkfjöll gering
1961 Askja eher gering
1963- 1967 Surtsey stark Neue Insel
1970 Hekla stark
1980 Hekla mäßig stark
1991 Hekla mäßig stark
1996 nördlich der Grimsvötn mäßig stark
2000 Hekla stark
2004 Grimsvötn gering

Vulkansysteme auf Island (Auswahl)
Das Vulkansystem Reykjanes ist 35 km lang und hat 50 Eruptiveinheiten. Die letzten Ausbrüche waren vor mehr als 1500 Jahren. Die 2 Vulkansysteme im Langjökull sind teilweise von der Eiskappe des Langjökull bedeckt und haben Ausdehnungen von 60 bis 70 km Länge und ca 5 bis 20 km Breite. Die letzte Aktivität war im 9. Jahrhundert. Auch das Vulkansystem unter dem Gletscher Hofsjökull ist von einer über 1700 m hohen Eiskappe bedeckt. Das hochaktive Vulkansysten Hekla hat in ca 8 km tiefe eine Magmakammer. Mindestens 23 Eruptionen sind aus historischen Zeiten bekannt; zuletzt 1913, 1947, 1970, 1980/81, 1991 und 2000. Eine große Anzahl von Eruptiveinheiten legen Zeugnis von einem
hochaktiven System und einem ebensolchen Zentralvulkan ab

Mehr als 30 aktive Vulkane gibt es auf Island – in allen Größen und Formen. Manche von Ihnen verbergen sich unter Gletschern oder bilden Spalten. Der klassische Vulkan mit einem wohlgeformte Kegel und mit einer Rauchwolke über dem Gipfel ist eher die Ausnahme. Als der Eyjafjallajökull im Jahr 2010 mit seiner Aschewolke eines der dichtesten Luftverkehrsnetze der Welt lahmlegte, schaffte er es damit in alle Nachrichtensendungen und auf alle Titelseiten der Welt. Und das war ein eher kleinerer Ausbruch. Bei einigen isländischen Vulkanen, wie der Katla, der Hekla oder dem gigantischen Zentralvulkan der Askja, muss man mit weitaus gefährlicheren Ausbrüchen rechnen, die es in historischer Zeit auch vielfach gegeben hat. So zum Beispiel die sogenannten „Lakifeuer“ von 1783, Islands ... mehr lesen
Mehr als 30 aktive Vulkane gibt es auf Island – in allen Größen und Formen. Manche von Ihnen verbergen sich unter Gletschern oder bilden Spalten. Der klassische Vulkan mit einem wohlgeformte Kegel und mit einer Rauchwolke über dem Gipfel ist eher die Ausnahme. Als der Eyjafjallajökull im Jahr 2010 mit seiner Aschewolke eines der dichtesten Luftverkehrsnetze der Welt lahmlegte, schaffte er es damit in alle Nachrichtensendungen und auf alle Titelseiten der Welt. Und das war ein eher kleinerer Ausbruch. Bei einigen isländischen Vulkanen, wie der Katla, der Hekla oder dem gigantischen Zentralvulkan der Askja, muss man mit weitaus gefährlicheren Ausbrüchen rechnen, die es in historischer Zeit auch vielfach gegeben hat. So zum Beispiel die sogenannten „Lakifeuer“ von 1783, Islands verheerendste Naturkatastrophe, die unzählige Opfer forderte. Ein weiterer riesiger Vulkan – versteckt unter Europas größtem Gletscher, dem Vatnajökull – ist die Grímsvötn. Die Caldera dieses Giganten liegt direkt über dem isländischen Hotspot, der quasi eine heiße Verbindung zum Mittelpunkt der Erde ist. Das sorgt für die extrem hohe vulkanische Aktivität in dieser Region.

Mitten durch das Land verläuft die Grenze zwischen der Eurasischen und der Nordamerikanischen Kontinentalplatte, die immer weiter auseinander driften. Islands Lage auf dem mittelatlantischen Rücken und direkt auf dem Hotspot ergibt eine im wahrsten Sinne explosive Situation. Diese speziellen Umstände sorgen dafür, dass Island quasi heute noch im Entstehen ist – Island wächst pro Jahr um rund 2 cm. Diese gewaltigen Kräfte bleiben nicht ohne Folgen. Allein die Zahl der Erdbeben ist riesig, wenn auch von den allermeisten kaum etwas zu spüren ist. Auch die zahllosen geothermalen Felder, die heißen Quellen und Geysire sind Ausdruck des heißen Herzens Islands. Die gewaltigen vulkanischen Kräfte und die Bewegungen der Kontinentalplatten haben ein Land entstehen lassen, das bis heute im Werden und absolut einmalig auf diesem Planeten ist. ... reduzieren
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