Eldgjá: die Feuerschlucht
Die Eldgjá-Schlucht ist die größte und gewaltigste Vulkanspalte, die es auf der Erde gibt.
Bis zu ihrer Entdeckung im Jahre 1893 durch den Geologen Thoroddsen war sie selbst den Isländern unbekannt.4
Die Eldgjá-Schlucht zieht sich über 40 Kilometer durchs Hochland. Stellenweise ist sie 250 Meter tief und 600 Meter breit.
Der Name Eldgjá bedeutet übersetzt Feuerschlucht. Dies ist die größte Vulkanspalte der Welt. Bereits vor 2.000 Jahren soll sich hier die Erde aufgetan und heftig „Feuer gespien“ haben. Im Jahre 934 gab es weitere heftige Eruptionsserien. Wie gewaltig diese vulkanischen Kräfte waren, zeigt die Tatsache, dass die Erde über eine Länge von mehr als 40 Kilometern aufgerissen wurde. Als riesiger Canyon schneidet nun die Eldgjá durch das isländische Hochland von Südwesten nach Nordosten. Sie beginnt unter dem Gletschereis des Mýrdalsjökull und zieht sich bis zum Gjatindur. An manchen Stellen ist sie bis zu 250 Meter tief und 600 Meter breit. Die kolossalen steilen Wände der Schlucht zeigen verschiedene Lavaschichtungen. Wandert man in ihrem Tal entlang, so findet man diese hohen, mancherorts bedrohlich wirkenden Wände aus schwarzem Lavagestein mit teilweise leuchtend roten Arealen in den Felsen, die den Namen Feuerspalte zu erklären scheinen. Das rote Gestein weist auf eisenhaltige Minerale hin, die aus den Tiefen der Erde stammen und an die Oberfläche geschleudert wurden. Der Name steht jedoch für die gewaltigen vulkanischen Eruptionen der „feuerspeienden Berge“ des Vulkansystems Katla, in dem die Eldgjá liegt.
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Der Ófærufoss stürzt über zwei mächtige Kaskaden in die Schlucht. Einst hatte er eine natürliche Steinbrücke.
Highlight der Eldgjá-Schlucht: der Ófærufoss
Ein Fluss durchzieht heute das Tal – die Norðari-Öfæra. Dieser Fluss ermöglicht es vielen Moosen, leuchtend grüne und üppige Polster auszubilden. Teil des Flusses ist ein geheimnisvoller Wasserfall, der noch vor Jahren von einer natürlichen Steinbrücke überspannt war: der Ófærufoss. Über zwei mächtige Kaskaden stürzt er in die Eldgjá-Schucht. Auch ohne die natürliche Steinbrücke ist die mystische Atmosphäre um den Wasserfall beeindruckend. Die „Brücke“ ging wohl durch eine Steinlawine verloren. Spuren anderer Lawinen finden sich auch am Wanderweg in der Schlucht. Manche der riesigen Felsbrocken tragen eine Plakette, auf der das Datum ihres Sturzes vermerkt ist. Was für eine Idee!
Eine späte Entdeckung
Erst im Jahre 1893 wurde die Feuer-Schlucht durch den isländischen Geologen Þorvaldur Thoroddsen (1855-1921) entdeckt. Es ist nicht bekannt, ob Menschen die gewaltigen Ausbruchsserien um die Eldgjá beobachtet haben. Dazu ist nicht Konkretes überliefert. Durch die Eruptionen wurden auch gewaltige Mengen an Lava an die Oberfläche befördert. So wurden große Teile Südislands mit dieser Lava überdeckt und Lavafelder wie das Eldhraun geschaffen. Thoroddsen vermutete die Entstehung von Lavafeldern mit einer Ausdehnung von mehr als 700 km². Die genaue Ausdehnung lässt sich heute nicht mehr feststellen, da die Laki-Ausbrüche diese Lavafelder teils überdecken.
Daten & Fakten
Eldgjá
GPS:63° 57' 9.52" N
18° 38' 2.13" W
Länge:40 km
Tiefe max.:250 m
Breite max.:600 m
Anfahrt:F 208
Entfernung:42 km (Ringstraße)
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