Obsidian vor isländischen Bergen
Reiseziel Island

Geologie Islands

Geologie Islands: aus Vulkanen geboren
Island Geologie: Geologisch ist Island noch sehr jung – gerade 20 Millionen Jahre alt. Es liegt genau auf der Nahtstelle zweier Kontinentalplatten. Das sorgt für eine hohe vulkanische Aktivität bis in die heutige Zeit.
Grabenbruch im Hochland Islands
Geologie: Tiefe Spalten, Gräben und Schluchten zeugen von den tektonischen, vulkanischen und erosiven Kräften, die die isländische Landschaft bis heute formen.
Es sind vier große geologische Kräfte, die Island im Laufe von Jahrmillionen geformt haben: die Plattentektonik, der Vulkanismus, die Eiszeiten und die Erosion. Island liegt genau auf der Grenze zweier Kontinentalplatten: der Eurasischen und der Nordamerikanischen Platte, deren Nahstelle der 30.000 Kilometer lange Mittelatlantische Rücken bildet, der von Südwesten nach Nordosten durch Island verläuft. Sehr gut sehen kann man das im Þingvellir Nationalpark, wo Risse und Spalten diese Grenze markieren. Und hier ist vor rund 20 Millionen Jahren Island aus dem entstehenden Nordatlantik aufgetaucht. Ein riesiger Hotspot – dessen Zentrum unter dem Vatnajökull vermutet wird – förderte durch die Drift der Kontinentalplatten ungeheure Mengen an Lava an die Oberfläche. So entstand in Jahrmillionen die größte Vulkaninsel der Erde. Diese Bewegung hält bis heute an und sorgt neben der hohen vulkanischen Aktivität auch dafür, dass Island jährlich um rund 2 Zentimeter wächst. Und die exogenen Prozesse der Erosion durch Wind, Frost, Flüsse, Gletscher und Brandung lassen bis heute faszinierende geologische Formationen entstehen.

Island hat ein heißes Herz. Und das schlägt sehr kräftig.

Schlammtopf am Námafjall
Die Landmasse Islands entstand durch den bis heute anhaltenden Vulkanismus. Kein Ort dieser Erde ist aktiver. Betrachten wir die Geologie Islands. Die Insel besteht zu 80 % aus vulkanischen Basalten in verschiedenen Formen und zu kleinen Teilen aus Tuffsteinen, Liparit, Rhyolith und Lava. Sandstein, Kalkstein oder Tongesteine sucht man auf Island vergebens. Die Basalte sind im Westen Islands rund 16 und im Osten 13 Millionen Jahre alt. Die Gesteine im Inselinneren sind wegen der Kontinentaldrift die jüngsten. Große Teile des Landes sind von Lavafeldern bedeckt – rund ein Drittel der weltweit jemals ausgetretenen Lava ist „isländisch“. Die Zahl der heute noch als aktiv betrachteten Vulkane ist größer als irgendwo sonst auf der Erde – man spricht von ca. 30. Ihre Zahl ist nur schwer zu bestimmen, weil viele Eruptionsorte zu größeren Vulkansystemen gerechnet werden. Ausdruck der vulkanischen Aktivität auf Island sind auch die 25 geothermalen Felder mit ihren Fumarolen, Solfataren und Geysiren. Diese gewaltigen Energieressourcen werden heute zur Stromerzeugung und zu Heizzwecken genutzt. Unzählige heiße Quellen erlauben den Isländern eine einmalige Badekultur: die sogenannten „Hot Pots“ sind äußerst beliebt und werden das ganze Jahr hindurch genutzt.

Die Eiszeiten mit ihren Gletschern haben die Landschaften Islands geformt.

Die riesigen Gletscher Islands sind, wie man vielleicht denken könnte, keine Überbleibsel der letzten Eiszeit. Sie entstanden in einer Kälteperiode vor rund 2.500 Jahren, erreichten ihr Maximum zwischen dem 14. Und 19. Jahrhundert und ziehen sich heute wieder zurück. In der letzten großen Eiszeit, die vor ca. 12.000 Jahren endete, war Island komplett von einem gewaltigen kilometerdicken Eispanzer bedeckt. Diese Eismassen haben die tiefen Fjorde und Täler „ausgefräst“. Vulkanausbrüche unter dem Eis haben besondere Vulkanformen entstehen lassen, wie zum Beispiel die Herðubreið im nördlichen Hochland, an deren oberer Kante man die Dicke dieses Eispanzers noch gut ablesen kann. Als die Eismassen am Ende der Eiszeit verschwanden, stieg die Insel wieder aus dem Meer empor – so entstanden neue Küstenlinien. Am Wasserfall Skógafoss im Süden verlief einst die alte Küstenlinie und seine Fallhöhe entstand durch die Hebung der Landmassen. Gletscherläufe durch subglaziale Eruptionen und Ablagerungen der Flüsse haben zusätzliches Neuland geschaffen, was die riesigen Sander der Südküste eindrucksvoll dokumentieren. Und die isländischen Gletscher verändern die Landschaft bis heute.
isländische Mineralien
Vor allem in den alten Landesteilen im Osten und Westen findet man viele Mineralien, so zum Beispiel Achate wie Amethyst, Rauchquarz und Opale, Jaspis, Calcit oder Zeolithe in den wunderbarsten Farben und Formen. Das Sammeln von Mineralien oder Kristallen ist in Island nicht erlaubt, man kann aber auf vielen Bauernhöfen oder in Souvenirshops welche kaufen. Interessant sind aber vor allem die Mineraliensammlungen auf Island selbst. So zum Beispiel die Sammlung der Petra in Stöðvarfirði, Auðunns Stone Collection in Djúpivogur oder das Huldusteinn in Höfn. Mit großer Leidenschaft und Ausdauer wurden hier wahre Kleinodien zusammengetragen, die einen fantastischen Einblick in den geologischen Reichtum Islands geben.


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