Námafjall: „Der Bergwerksberg“

Früher wurde hier Schwefel für die Produktion von Schießpulver abgebaut. Heute ist der Bergrücken mit seinem Hochtemperaturgebiet ein Touristenmagnet.
Der etwa 480 m hohe Bergrücken Námafjall im Nordosten Islands ist ein aktiver Vulkan, der mit unzähligen Solfataren und Fumarolen bedeckt ist, weshalb er als Islands beeindruckendstes Solfatarenfeld gilt. Bis ins 18. Jahrhundert wurde hier Schwefel zur Produktion von Schießpulver gewonnen. Am Fuß des Vulkans liegt in westlicher Richtung das Kraftwerk Bjarnaflag – das erste Geothermalkraftwerk Islands. In dem türkisblauen Überlaufsee konnte man früher sogar baden – heute ist der See zu heiß und man geht ins 2 Kilometer entfernte Mývatn-Naturbad. Will man die hier wirkenden vulkanischen Kräfte mal so richtig spüren, geht man zu einer der Rohrleitungen an die Stelle, wo sie aus der Erde kommen. Hier bebt die Erde, es herrscht ein infernalischer Lärm. Die ganze Anlage vibriert so stark, als würde sie jeden Augenblick explodieren!

Eine Landschaft wie auf einem anderen Planeten

Auf dem Rücken des Námafjall
Auch wenn mitunter die Schwefelgerüche aus dem Untergrund nicht so angenehm sind, das Farbspektrum ist dafür umso eindrucksvoller. Die Flanken des Námafjall leuchten in Gelb, Orange, Rot und Braun. Zischend und fauchend treten weiße Dampfsäulen aus den Spalten und überall sind blubbernde und brodelnde Schlammquellen zu sehen, die von Mineralien unterschiedlichster Farben umgeben sind. Es ist eine faszinierende und unwirkliche Landschaft.

Auf meiner Fotoexkursion auf den Námafjall im Juli 2011 hatte ich einen Tag ausgewählt, an dem es früh geregnet hatte – keine gute Idee. An einigen Stellen des Aufstiegs hatte ich 5 Zentimeter dicke Schlammplatten unter den Wanderstiefeln. Das fühlt sich in der Tat so an, als wäre man auf einem fremden Planeten unterwegs. Trotzdem gilt: ist man einmal da, geht man auf jeden Fall rauf.
Steile Wanderwege führen über den Pass Námaskarð und vorbei an den Solfataren und Fumarolen zum Gipfel des Námafjall hinauf. Besonders beeindruckend sind die Schlammkrater mit ihrer gigantischen Größe. Auf dem Berggipfel hat man einen wunderbaren Panoramablick über das Gebiet um den Vulkan sowie auf den Mývatn und die Möðrudalsöræfi-Wüste.


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Daten & Fakten
Námafjall
GPS:65° 38' 27.12" N
16° 49' 11.93" W
Höhe:480 m
Entfernung:492 km von Reykjavík
105 km von Akureyri
Straße:1, Ringstraße

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