Mývatn: der „Mückensee“
Der so friedlich scheinende Mývatn ist alles andere als das. Seine Lage mitten auf der Riftzone der Kontinentalplatten macht den Mývatn zu einem vulkanisch hochgradig aktiven Gebiet.
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Sonnenuntergang am Nordufer des Mývatn in der Nähe von Reykjahlíð
Der See Mývatn wie auch das gesamte Gebiet beeindrucken sofort durch das deutliche Gefühl von Unwirklichkeit. Der Mývatn liegt in einem auch heute noch stark vulkanisch aktiven Gebiet auf der Riftzone zwischen den auseinander driftenden Kontinentalplatten. Die Spuren früherer Eruptionen sind mehr als deutlich zu sehen. Einmalig auf der Welt sind die zahlreichen sogenannten Pseudokrater, die nicht durch Lava-Eruptionen sondern gewaltige Dampfexplosionen entstanden sind. Ein ganz besonderer Krater ist der riesige kreissymmetrische Tuffring Hverfjall. Natürlich gibt es auch „echte“ Vulkane und Lavafelder wie das von Dimmuborgir im Umfeld des Mývatn. Der See entstand nach einem Vulkanausbruch vor rund 3.500 Jahren, bei dem ein Lavastrom den Abfluss des Mývatn-Beckens verschloss. Seine heutige Form bekam der Mývatn durch einen weiteren Vulkanausbruch vor ungefähr 1.500 Jahren.
Der Mývatn ist ein Paradies für Naturfreunde und Ornithologen
Den Namen „Mývatn“ bekam der See wegen der Myriaden von Zuckmücken, die bei warmem und windstillem Wetter gigantische Schwärme bilden können. Und es gibt die Kriebelmücken, die nur am einzigen natürlichen Abfluss des Sees, der Laxá, vorkommen. Unter anderem diese Mücken machen den See zu einem Paradies der Wasservögel. Allein 16 Entenarten – darunter Kragenenten und die in Europa nur hier vorkommenden Spatelenten – machen den Mývatn zu einem Eldorado für Vogelfreunde. Gut 10.000 Paare aller Arten brüten hier in jedem Sommer.
Auch klimatisch ist der Mývatn etwas Besonderes: hier ist es wärmer, trockener und sonniger als im Landesdurchschnitt. Das kommt den Pflanzen am See zu Gute. Sie sind teilweise von einer übermäßigen Größe und Üppigkeit – nun, das sind sie an manchen Stellen auf Island – doch hier scheinen sie von terrestrisch-vulkanischen Kräften genährte Urzeit-Pflanzen zu sein. An manchen Stellen wirken sie wie von der stilsicheren Hand eines Gärtners ausgewählt und arrangiert.
Das beinahe an das Hochland grenzende Gebiet des Mývatn steht seit 1974 unter Naturschutz – insgesamt 4.400 km2. Der See Mývatn ist von Westen oder Osten aus leicht über die Ringstraße zu erreichen, auf der Straße 848 kann man ihn südlich umrunden. Die vulkanische Aktivität sorgt auch für den Betrieb eines wundervollen Naturbades, des „Jarðböðin við Mývatn“ im Nordosten des Mývatn.
Das beinahe an das Hochland grenzende Gebiet des Mývatn steht seit 1974 unter Naturschutz – insgesamt 4.400 km2. Der See Mývatn ist von Westen oder Osten aus leicht über die Ringstraße zu erreichen, auf der Straße 848 kann man ihn südlich umrunden. Die vulkanische Aktivität sorgt auch für den Betrieb eines wundervollen Naturbades, des „Jarðböðin við Mývatn“ im Nordosten des Mývatn.
Daten & Fakten
Mývatn
GPS:65° 35' 54.66" N
17° 0' 2.28" W
Größe:38 km2
Tiefe:1 - 4,5 m
Entfernung:ca. 95 km von Akureyri
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