Krafla: kleine und große Hölle
Krafla ist das heiße und aktive Herz der Mývatn-Region im Norden Islands. An vielen Plätzen der Region kann man die Folgen der gewaltigen vulkanischen Kräfte sehen und spüren.
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Eruption des Vulkans Krafla am 30. Januar 1981 während der Krafla-Feuer, die 1975 begannen. (Foto aus „Hjálmar R. Bárðarson: Island – Portrait des Landes und Volkes“, Reykjavík 1982)
Das Krafla-Vulkansystem im Norden Islands ist etwa 100 km lang. Der Zentralvulkan Krafla beherrscht mit einer Höhe von 818 m die Mývatn-Region. Unter dem Zentralvulkan befindet sich in einer Tiefe von etwa 3 km eine Magmakammer. Das Krafla-Vulkansystem ist bereits vor mehr als 200.000 Jahren entstanden. Die letzten großen Eruptionsphasen gab es zwischen 1724 und 1729 (die „Mývatn-Feuer“) und von 1975 bis 1984 (die „Krafla-Feuer“). Direkt neben dem Zentralvulkan liegt der Explosionskrater Viti, „Die Hölle“. Dieser Krater entstand 1724 durch eine gewaltige hydromagmatische Explosion, mit der die fünfjährige Eruptionsphase der Mývatn-Feuer begann. Da die Isländer seinerzeit wegen der gewaltigen Explosion glaubten, die Hölle öffne sich, erhielt der Krater seinen Namen. Einen kleineren Krater nannte man „Litla-Vlti“ – die kleine Hölle. Der große Viti-Krater hat einen Durchmesser von rund 300 Metern und ist heute mit Wasser gefüllt. Seine türkisblaue Farbe entsteht durch die darin enthaltenen Kieselsäurealgen. Ein Wanderweg auf dem Kraterrand bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Landschaft. Das Vulkansystem ist auch heute noch aktiv und nicht ungefährlich.
Geothermales Kraftwerk Krafla
Geothermische Energie für Island
Wie Island die so gefährlichen vulkanischen Kräfte für sich nutzt, kann man bei diesem Vulkan-System schön sehen: hier produziert das Kröfluvirkjun (Krafla-Kraftwerk) aus dem heißen Dampf 60 MW Energie. Und dass der Bau des Kraftwerks ausgerechnet während der zweiten neuzeitlichen Eruptionsphase im Jahr 1975 begonnen wurde spricht sehr für den Pragmatismus der Isländer im Umgang mit ihren Vulkanen.
Das Krafla-System dominiert die ganze Landschaft rund um den Mývatn und hat so spektakuläre Naturwunder wie das Solfatarenfeld Hverarönð oder die „Dunklen Burgen“ – Dimmuborgir – hervorgebracht. Auch dieses Vulkan-System bezieht seine Dynamik aus der Tatsache, dass es auf der Bruchzone zweier tektonischer Platten liegt. Hier driften die Nordamerikanische und die Europäische Kontinentalplatte auseinander – jährlich um ca. 2 Zentimeter. Hier wirken gigantische Kräfte, die für ständige Bewegung sorgen.
Das Krafla-System dominiert die ganze Landschaft rund um den Mývatn und hat so spektakuläre Naturwunder wie das Solfatarenfeld Hverarönð oder die „Dunklen Burgen“ – Dimmuborgir – hervorgebracht. Auch dieses Vulkan-System bezieht seine Dynamik aus der Tatsache, dass es auf der Bruchzone zweier tektonischer Platten liegt. Hier driften die Nordamerikanische und die Europäische Kontinentalplatte auseinander – jährlich um ca. 2 Zentimeter. Hier wirken gigantische Kräfte, die für ständige Bewegung sorgen.
Daten & Fakten
Krafla
GPS:65° 42' 34.92" N
16° 45' 8.44" W
Letzte Eruption:1984
Höhe:818 m
Entfernung:501 km von Reykjavík
114 km von Akureyri
Merkliste
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