Flateyri: auf der „flachen Sandbank“

Wie der Name Flateyri schon sagt, wurde der Ort im Norden der Westfjorde auf einer Sandbank im Fjord gebaut. Aber er steht dort sicher seit dem Jahr 1792.
In den Westfjorden findet man einige Orte, die auf Sandbänken erbaut wurden, weil die Leeseiten gute Ankerplätze ermöglichten. Neben Flateyri nutzen auch Ísafjörður oder Þingeyri diese im Gefolge der letzten Eiszeit entstandenen Sandbänke (isl. „Eyri“). Aber in den Westfjorden drohte immer eine andere Gefahr: Schneelawinen. Da die Westfjorde sehr schneereich sind und die Ortschaften oft unterhalb steiler und hoher Bergzüge liegen, ist die Gefahr von Lawinen sehr hoch. Im Jahre 1995 wurde das für Flateyri auf tragische Weise Realität. Der Ort wurde von einer 150.000 Tonnen schweren Lawine getroffen, die 19 Häuser zerstörte und 45 Bewohner und zahlreiche Tiere unter sich begrub. Trotz einer dramatischen Rettungsaktion konnten nur 25 Menschen gerettet werden. Heute schützen Lawinenschutzmauern den Ort am gefährlichsten Berghang.
Bilder von Flateyri
Der kleine Ort Flateyri am Önundarfjörður lebt in der Hauptsache vom Fischfang. Früher wurden von hier aus auch Grönlandhaie gefangen – in Island auch heute noch eine Spezialität. Außerdem gab es hier eine große Walfangstation, von der man heute 2 Kilometer vor dem Ort noch einen Schornstein und einen Dampfkessel sehen kann – Reste eines Wiederaufbauversuchs, nachdem die Station 1901 einem Feuer zum Opfer gefallen war. Der kleine Ort verfügt über einen eigenen Flugplatz, ein Restaurant, eine Tankstelle mit Cafeteria, ein Schwimmbad und ein schönes Heimatmuseum. Das „Haus für Kunsthandwerk“ beherbergt eine stattliche Sammlung von Puppen aus fast allen Kontinenten. Das Restaurant „Vagninn“ (Der Wagen) an der Hafnarstræti ist kurioserweise wie ein Western-Saloon eingerichtet. Aber der Koch bevorzugt isländische Gerichte aus Fisch und Lamm mit lokalen frischen Zutaten, die täglich wechseln. Hier gibt’s im Sommer an den Wochenenden auch Livemusik mit Tanz.

Flateyri ist über die Straße Nummer 60 nach einem 7 Kilometer langen Abzweig leicht zu erreichen. Durch den in den 90er Jahren gebauten mehr als 9 Kilometer langen Vestfjarðargöng-Tunnel nach Ísafjörður wurde dieser Teil der Westfjorde besser erschlossen. Dieser Tunnel hat noch eine Überraschung zu bieten: tief unter dem Berg gibt es eine Straßenkreuzung, an der sich der Tunnel in zwei Röhren teilt.


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Daten & Fakten
Flateyri
GPS:66° 3' 1.16" N
23° 30' 49.33" W
Einwohner:237 (2011)
Entfernung:469 km von Reykjavík
22 km von Ísafjörður
Straße:60 oder 61

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