Djúpavík: eine erfolgreiche Wiederbelebung
„Die tiefe Bucht“: der Name Djúpavík verweist auf die Lage am Reykjarfjörður. Bekannt aber ist der Ort für seine alte Heringsfabrik, die heute eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes beherbergt.
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Die MS Suðurland diente früher den Arbeitern der Heringsfabrik von Djúpavík als Unterkunft und liegt heute als pittoreskes Wrack am Ufer vor der Fabrik.
Im Jahre 1982 war es passiert: der Ort Djúpavík war menschenleer, die letzten Einwohner hatten den einsam gelegenen Ort verlassen. Die gesamte Entwicklung Djúpavíks, die erst 1917 begann, ist untrennbar mit der Geschichte der Heringsfabrik verbunden. Und die hatte ihre Produktion bereits im Jahre 1954 eingestellt, nachdem die großen Heringsschwärme über viele Jahre ausgeblieben waren. Die Heringsfabrik war bei ihrer Fertigstellung im Jahre 1934 das größte Betongebäude Islands und ihre technische Ausstattung war einmalig in Europa. In den Zeiten der großen Heringsschwärme war Djúpavík ein prosperierender Ort, trotzdem er nur sehr schwer erreichbar war – erst 1968 wurde eine Straße gebaut. Bis dahin war Djúpavík nur über den Seeweg oder mit dem Pferd erreichbar.
Djúpavíks Wiederbelebung
Im Jahre 1985 begann das zweite Leben Djúpavíks. Eine isländische Familie entschloss sich damals, das alte Arbeiterinnenhaus der Heringsfabrik instand zu setzen, um daraus ein Hotel zu machen. Und das ist gelungen. Seit 1986 hat Djúpavík nun ein Hotel – das wohl einsamste der Welt, wie es manchmal heißt. Der Ort hat einen ganz besonderen Charme, der sich nur schwer beschreiben lässt. Es ist vielleicht das so selbstverständlich wirkende Nebeneinander von Geschichte und Gegenwart oder die in die Zukunft weisende Nutzung von Artefakten der Vergangenheit. In jedem Fall verleiht die absolut einsame Lage Djúpavíks dem Ort seine besondere Atmosphäre.
Und auch in die alte Heringsfabrik ist neues Leben eingekehrt. Sie dient heute als Museum für die Geschichte Djúpavíks und für wechselnde internationale Kunstausstellungen. Die isländische Band „Sigur Rós“ gab in der Fabrik im Jahre 2007 ein vielbeachtetes Konzert, das auch Teil des Musik-Dokumentarfilms „Heima“ (daheim) ist. So hat die Abenteuerlust einer Familie dem Ort Djúpavík eine neue Zukunft ermöglicht – eine zutiefst isländische Geschichte.
Und auch in die alte Heringsfabrik ist neues Leben eingekehrt. Sie dient heute als Museum für die Geschichte Djúpavíks und für wechselnde internationale Kunstausstellungen. Die isländische Band „Sigur Rós“ gab in der Fabrik im Jahre 2007 ein vielbeachtetes Konzert, das auch Teil des Musik-Dokumentarfilms „Heima“ (daheim) ist. So hat die Abenteuerlust einer Familie dem Ort Djúpavík eine neue Zukunft ermöglicht – eine zutiefst isländische Geschichte.
Daten & Fakten
Djúpavík
GPS:65° 56' 39.56" N
21° 33' 28.05" W
Einwohner:2
Straße:643
Entfernung:70 km von Hólmavík
301 km von Reykjavík
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