Islandpferde: eine lange Erfolgsgeschichte

Mit den ersten norwegischen Siedlern kamen auch die Pferde auf diese wilde, unberührte und einsame vulkanische Insel am nördlichen Polarkreis.
Und sie sind bis heute geblieben.
Islandpferde in einer historischen Illustration
Jahrhunderte lang war das Islandpferd die einzige Möglichkeit, die großen Entfernungen zu überwinden und das einzige Transportmittel. (Illustration aus Joseph Paul Gaimard, „Voyage en Islande et au Groënland“)
Als die ersten Siedler mit ihren Drachenbooten Island erreichten, hatten sie nicht nur ihre Familien, Waffen, Hausrat und Vieh sondern auch Pferde an Bord. Nur die stärksten und besten Pferde konnten diese Reise wegen des begrenzten Platzangebotes auf den Booten antreten. Es waren norwegische und keltische Ponys aus England und Irland. Aus diesen Rassen entstand durch gezielte Zucht dieses so besondere Pferd. Ohne diese starken Tiere wäre die Besiedlung Islands niemals möglich gewesen. Die „Landnahme“ ist untrennbar mit diesen Pferden verbunden. Ihren Wert haben die Isländer sehr früh erkannt. Schon um 930 erließ der Althing – eines der ältesten Parlamente der Welt – in Þingvellir ein Gesetz, dass den weiteren Import von Pferden nach Island verbot. So konnte man diese besondere Rasse rein erhalten. Für die folgenden Jahrhunderte bis zum Aufkommen des Automobils war das Islandpferd die einzige Möglichkeit, die großen Entfernungen und das extrem schwierige Gelände zu überwinden. Kein Fluss hätte ohne die Pferde überwunden werden können, die Lava- und Geröllwüsten des Hochlandes hätte kein Siedler ohne seine Pferde durchqueren können.
Islandpferd mit Fohlen

Der schwierige Übergang in eine neue Epoche

Das freundliche Wesen der Tiere, ihre Intelligenz und ihre geradezu sagenhafte Trittsicherheit – gepaart mit einem ausgeprägten Orientierungssinn – machten die Erschließung des Landes erst möglich. Das fand seinen Ausdruck auch in der hohen Wertschätzung ihrer Pferde durch die Isländer – nicht zuletzt auch in den Sagas. Und dann kam die Zeit der Industrialisierung und des Autos. Für die Islandpferde hätte das eine Entlastung sein können. Aber viele Isländer glaubten damals, dass die Pferde jetzt keinerlei Nutzen mehr hätten. Das hätte auch das Ende dieser unglaublichen Tiere bedeuten können, da nur noch die Bauern sie als Reitpferde nutzten und sie ansonsten nur noch als Zug- oder Packpferde eingesetzt wurden. Aber die Isländer haben ihre Liebe zu diesen außergewöhnlichen Pferden nie wirklich vergessen. Und als auch der Rest der Welt von den ungewöhnlichen Eigenschaften der Islandpferde erfuhr und der Tourismus Island erreichte, begann eine neue Erfolgsgeschichte mit einer weltweit immer größer werdenden Fangemeinde. Heute gibt es in Island rund 78.000 Pferde. Die schönsten und besten von ihnen kann man alle zwei Jahre auf dem „Landsmót Hestamanna“ – Island großer nationaler Pferdeschau – bewundern.

Natürlich ist heutzutage die Erkundung Islands mit einem Geländewagen ein fantastisches Abenteuer. Aber die Schönheit dieses Landes auf dem Rücken eines Islandpferdes zu entdecken, ist eine ganz andere Geschichte. Wer das einmal versucht hat, wird das immer wieder tun wollen.


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