Islands Tierwelt: Küstenseeschwalben
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Islands Tierwelt: einmalig und schützenswert
Islands Tierwelt ist wegen seiner Insellage vom Meer geprägt – im und am Wasser gibt es daher die größte Artenvielfalt. Wenn es auch wenige Landsäugetiere gibt, ist dafür die Vogelwelt Islands umso spektakulärer.
Was wirklich erfreulich ist: auf Island gibt es keine giftigen oder gefährlichen Tiere oder Insekten. Das lässt das Klima nicht zu. Und an Insekten in nennenswerter Zahl gibt es nur die Mücken, von denen aber nur eine Art auch stechen kann. Größere Schwärme gibt es vor allem am Mývatn-See bei warmem und trockenem Wetter. Das einzige Landraubtier Islands ist – wenn man von den verwilderten Nerzen einmal absieht – der Polarfuchs, der eigentliche Ureinwohner des Landes. Und dann leben da noch im Osten Islands rund 3.000 Rentiere, Nachfahren von 13 im 18. Jahrhundert importierten Tieren. Die Rentiere werden auch – da sie keine natürlichen Feinde haben – gejagt, um den Bestand zu kontrollieren.

Der Artenreichtum der isländischen Vogelwelt allerdings ist enorm, 230 Arten wurden bisher gezählt – für Vogelfreunde das reinste Paradies. In den Sommermonaten findet man auf Island die weltweit größte Vielfalt an Entenarten – darunter auch die berühmten Eiderenten, deren Daunen für die Isländer von alters her eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen. Allein am Mývatn sind es im Sommer 16 Entenarten. Das ist nur einer der Superlative, von denen Island so zahlreiche zu bieten hat. Wenn auch die Artenvielfalt bei den Landsäugetieren eher klein ist, gilt für die Vogelwelt das genaue Gegenteil. Zahlreiche Arten brüten auf Island. Vor allem die Seevögel sind mit unzähligen Arten vertreten, von denen die Papageitaucher nur die bekanntesten sind. Seeadler, Gerfalken und Merline beherrschen die Lüfte und Kolkraben bevölkern nicht nur die isländischen Sagas. Viele Singvogelarten, Stelzvögel, Schwäne und Gänse machen Island zu einem Eldorado für die Vogelbeobachtung. Für den Reisenden interessant sind auch die eleganten Küstenseeschwalben, die zur Brutzeit im Sommer spektakuläre Scheinangriffe fliegen. Die Angriffe der großen Skuas sind da schon gefährlicher. Dagegen hilft aber zuverlässig ein in die Höhe gehaltener Stock, da die Vögel immer den höchsten Punkt angreifen.


Polarfüchse
Rentiere
Vogelarten
Nutztiere
Der Polarfuchs ist neben den unzähligen Seevögeln der eigentliche Ureinwohner Islands. Vermutlich während der kleinen Eiszeit kam er über das gefrorene Polarmeer auf die Insel und ist bis heute geblieben. Der Polarfuchs ist das einzige Landraubtier – sieht man von den aus Pelzfarmen ausgebrochenen Nerzen einmal ab. Die Füchse leben nahezu überall auf Island. Ihr Paradies haben sie aber im Naturschutzgebiet von Hornstrandir, der nördlichsten Halbinsel der Westfjorde, gefunden.
Vor allem im Osten Islands leben wilde Rentiere, von denen es heute ungefähr 3.000 Tiere gibt. Im Jahre 1771 wurden 13 Tiere nach Island gebracht, um eine Zucht aufzubauen. Das hat nie richtig funktioniert. Da die Rentiere in Island aber keine natürlichen Feinde haben, werden sie auch gejagt. Einzelne Herden können auch schon mal in aller Ruhe eine Straße überqueren – als Autofahrer sollte man daran denken.
(eine Auswahl) Seevögel: Papageitaucher, Gryllteisten, Dreizehenmöwen, Kormorane, Basstölpel, Trottellummen, Krähenscharben, Tordalken, Eissturmvögel, Skuas, Küstenseeschwalben; Wasservögel: Graugänse, Eistaucher, Austernfischer, Singschwäne, Stockenten, Eiderenten, Kragenenten, Odinshühnchen, Ohrentaucher, Sterntaucher; Weitere Vogelarten: Kolkraben, Regenpfeifer, Brachvögel, Schneehühner, Ammern, Zaunkönige und weitere Singvögel; Raubvögel: Seeadler, Gerfalken, Merlins und zwei Eulenarten
Auf Island leben rund 78.000 Islandpferde, die heute überwiegend als Sportpferde gezüchtet und eingesetzt werden. Von den rund 500.000 Schafen nutzen die Isländer das Fleisch, die Wolle und die Milch. Daneben gibt es heute auch 73.000 Rinder, 4.000 Schweine und 200.000 Hühner. In gewisser Weise zählen auch die Eiderenten zu den Nutztieren, da man ihre weichen Daunen sammelt und zu Füllungen für Kissen oder Jacken verwendet.
Islands Tierwelt: Rentiere

Islands Tiere: Leben am und im Wasser

Da vor Islands Küsten der warme Irmingerstrom mit dem kalten Ostgrönlandstrom zusammentrifft, sind die Gewässer um Island sehr fischreich. Das kaum mit Schadstoffen belastete Wasser beherbergt rund 270 Fischarten. Riesige Blauwale, Schwertwale, Minkwale, Buckelwale, Finnwale, Pottwale und mehrere Delfinarten leben rund um Island – insgesamt heute mehr als 230.000 Tiere. Außerdem gibt es auf Island große Populationen von Kegelrobben, Sattelrobben, Ringelrobben und Seehunden. Das Wasser spielt nicht nur für die Menschen eine große Rolle. Es ist auch für eine Vielzahl von Arten der perfekte Lebensraum. Das kristallklare und saubere Wasser der Flüsse und Seen macht Island reich an Lachsen, Forellen, Saiblingen und Aalen. Die isländischen Lachsflüsse zählen zu den besten der Welt. Und noch ein isländischer Superlativ: Vor Island wurde das wohl älteste lebende Tier der Welt gefangen: eine mehr als 500 Jahre alte Island-Muschel, deren Leben allerdings in den Labors der Forscher endete.
Islands Tierwelt: Mutterschaf mit zwei Lämmern
Die isländischen Schafe haben ein Gen, das Mehrfachgeburten sehr wahrscheinlich macht. Zwillingsgeburten sind die Regel, es kommen aber auch Drillings- oder Vierlingsgeburten vor.

Islands Nutztiere und das Überleben in einer rauen Natur

Neben dem Fischreichtum des Landes sind es im Grunde drei Tierarten, die das Überleben der ersten Siedler überhaupt erst ermöglicht haben: die Islandpferde, das Islandschaf und der Hund. Und diese Tiere sind perfekt an das Klima angepasst und haben bis heute ihre Bedeutung für die Isländer nicht verloren, wenn sich auch ihr Stellenwert im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Alle kamen sie mit den ersten Siedlern nach Island und sind bis heute eigenständige Rassen. Der Islandhund – die einzige Hunderasse, die ihren Ursprung auf Island hat – ist als Wach- und Hütehund entstanden und hat, weil er keine gefährlichen Raubtiere von den Herden fernhalten musste, einen sehr freundlichen und umgänglichen Charakter. Die Schafe leben in den Sommermonaten frei im Land. Und wenn sie im Herbst beim großen „Rettir“ – dem Schafabtrieb – wieder ins Tal und auf die Höfe gebracht werden, kann man alle diese so besonderen Tiere gemeinsam erleben. Den unglaublichen Islandpferden haben wir im Übrigen ein eigenes Kapitel gewidmet – siehe Link in der rechten Spalte.



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